Bankgeheimnis
Dieses nachträglich eingefügte Foto ist irreführend, denn es zeigt einen mir unbekannten Mann, der kein Geheimnis daraus macht, was er auf die Bank bringt.
Irgendwo muss noch ein längst totgeglaubtes Sparkassenbuch zu finden sein. Irgendwo, irgendwann mal angegeben, will ein Amt nun wissen, wie hoch irgendwie die Zinsen des vergangenen Jahres waren.
Nicht nur die Suche war erfolgreich, sondern auch der Weg zur Geldinstitution hat sich gelohnt.
Nein! Nicht wegen der angefallenen 12 Cent Zinsen.
Während ich den heute mal menschenleeren Bankraum betrete, sehe ich eine einzige Angestellte. Auf ihren PC blickend, mit einem Telefonhörer in der Hand, scheint es sich den Wortfetzen nach zu urteilen, um ein wichtiges Gespräch zu handeln. So möchte ich nicht stören und warte geduldig in der ausgewiesenen Zone.
". . . . nein Frau Großkotzinger, da kann ich wirklich nichts machen . . . . da sind uns die Hände gebunden . . . aber wenn es Ihnen weiterhilft, ist da ja noch ein Scheck von 20 €, der nur noch freigestellt (o.ä.) werden muss . . . Also wenn Sie es genau wissen wollen, müssen Sie Anzeige erstatten! . . . Wir können da nichts machen, Sie müssen Strafanzeige bei der Polizei stellen . . . . . . Ob das nun der richtige Weg ist, das müssen Sie selbst entscheiden . . . . ich kann das schon nachvollziehen . . . . Natürlich müssen Sie dann auch eine neue Karte beantragen und die Geheimzahl wirklich so aufbewahren, dass Ihre Toch...."
Hier wurde das Telefonat unterbrochen, als die Angestellte zur Seite blickte und mich entdeckte. Zeitgleich erschien eine zweite Angestellte, die wohl auch den Seitenblick auslöste. Ich wurde an die Kasse gebeten und verließ nach kurzer Zeit um einiges reicher das Gebäude.
Außer dem geänderten Namen ist hier nichts erfunden. Doch ich kenne das Fräulein Großkotzinger und damit ist der Name nicht unberechtigt.
Mr. Spott - 17. Februar, 23:24